Ecki
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30. April 2024
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Welche Brennweite für Food-Fotografie?
- Dies & Das, Tipps
- 30. April 2024
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Die richtige Brennweite für Food-Fotografie: Tipps und Empfehlungen
Welches Objektiv für Essen fotografieren?
Du bewunderst Food-Fotos in Zeitschriften und Blogs, aber deine eigenen Fotos erreichen nicht dieselbe Qualität? Vielleicht liegt das Problem nicht nur an deiner Kamera, sondern auch am Objektiv! In diesem Artikel erfährst du, warum die Wahl des Objektivs entscheidend für deine Food-Fotos ist und welche Brennweiten für die Food-Fotografie am besten geeignet sind.
3 Fotos mit gewollt geringer Tiefenschärfe
Bevor wir jedoch in die Details der Objektive eintauchen, ist es wichtig, einige grundlegende Begriffe zu verstehen.
Übersicht
Toggle- Die Brennweite
Die Brennweite eines Objektivs wird in Millimetern angegeben und bestimmt den Sichtwinkel der Linse. Je nach Brennweite kannst du mehr oder weniger von deinem Motiv auf das Bild einfangen.
- Ultra Weitwinkel (11-24mm): Perfekt für Landschaften, da sie viel vom Bild abbilden können.
- Weitwinkel (25-35 mm): Geeignet für Landschaften und Architektur.
- Standardobjektive (40-70 mm): Ideal für Portraitfotografie.
- Teleobjektiv (85-250 mm): Perfekt für Portraits und Makrofotografie.
- Ultra Teleobjektive (250 mm und mehr): Hauptsächlich für Sport, Wildlife und Makrofotografie geeignet.
Je nachdem, welche Art von Food-Fotos du machen möchtest, kannst du die passende Brennweite wählen, um den gewünschten Bildausschnitt zu erhalten.
2. Die Blende
Die Blende - Sie bestimmt die Tiefenschärfe deines Fotos.
Die Blende ist wie das Fenster der Kamera, das bestimmt, wie viel Licht hineinkommt.
Wenn die Blende weit geöffnet ist, gelangt viel Licht auf den Sensor, und dein Foto wird heller. Wenn die Blende jedoch eng geschlossen ist, gelangt weniger Licht auf den Sensor, und das Foto wird dunkler.
Die Blende wird normalerweise mit einem „f/“ und einer Zahl angegeben, zum Beispiel f/3.5, f/8 oder f/12. Je kleiner diese Zahl ist, desto weiter ist die Blende geöffnet. Ein Wert wie f/1.8 bedeutet also, dass die Blende sehr weit geöffnet ist. Je größer hingegen die Zahl ist, desto kleiner ist die Blendenöffnung. Ein Wert wie f/16 zeigt an, dass die Blende sehr eng geschlossen ist.
Aber die Blende hat noch eine andere wichtige Aufgabe: Sie beeinflusst die Tiefenschärfe deines Fotos.
Aufnahme von Orangen mit geschlossener Blende f/16 – große Tiefenschärfe
Die Tiefenschärfe beschreibt, wie viel von deinem Bild scharf ist. Wenn die Tiefenschärfe gering ist, ist nur ein kleiner Teil deines Fotos scharf, während der Rest, einschließlich des Hintergrunds, unscharf ist. Das kann dazu führen, dass das Motiv besonders hervorgehoben wird.
Auf der anderen Seite bedeutet eine hohe Tiefenschärfe, dass alles auf deinem Foto scharf und klar zu erkennen ist. Das kann nützlich sein, wenn du möchtest, dass sowohl das Motiv als auch der Hintergrund deutlich sichtbar sind.
Aufnahme vom Tomatensaft mit offener Blende f/2,8 – geringe Tiefenschärfe
Insgesamt gibt dir die Blende also nicht nur die Möglichkeit, die Helligkeit deines Fotos zu steuern, sondern auch die Möglichkeit, die kreative Gestaltung durch die Kontrolle über die Tiefenschärfe zu beeinflussen.
3. Der Crop-Faktor
Der Crop-Faktor ist besonders wichtig zu beachten, wenn du eine Kamera mit einem APS-C Sensor oder kleinerem Sensor verwendest. Er verändert den Bildausschnitt des Motivs und beeinflusst die effektive Brennweite des Objektivs.
Crop-Faktor z.B. bei Canon (APS-C Sensor): 1,6.
Das bedeutet, dass die effektive Brennweite eines Objektivs auf einer Kamera mit APS-C Sensor um den Crop-Faktor verlängert wird. Zum Beispiel wirkt ein 50 mm Objektiv auf einer Kamera mit APS-C Sensor wie ein 80 mm Objektiv auf einer Vollformatkamera.
Die Angaben auf speziellen Objektiven für APS-C Kameras hingegen berücksichtigen den Crop-Faktor jedoch nicht, sodass ein Objektiv immer seine eigene Brennweite angibt.
Der Crop-Faktor ist eine Eigenschaft von Kameras mit unterschiedlich großen Bildsensoren. Kameras mit einem APS-C Sensor haben einen kleineren Bildsensor als Vollformatkameras. Der Crop-Faktor beschreibt das Verhältnis der Größe des Bildsensors der Kamera zur Größe eines Vollformatsensors.
Kameras mit APS-C Sensor wurden entwickelt, um eine kostengünstigere Alternative zu Vollformatkameras anzubieten. Der APS-C Sensor ist kleiner und daher günstiger in der Herstellung. Dadurch können Kameras mit APS-C Sensor zu einem niedrigeren Preis angeboten werden als Vollformatkameras.
Die Anzahl der Pixel ist auf Grund der geringeren Größe des Sensors jedoch begrenzt. Es gibt jedoch Kameras, wie die CANON EOS 250D, die über 24MP verfügen, was als absolut ausreichend betrachtet werden kann.
Der Unterschied in der Sensorgröße hat Auswirkungen auf das Licht und die Bildqualität. Da der APS-C Sensor kleiner ist, fällt weniger Licht auf die Sensorfläche als bei einem Vollformat-Sensor. Das kann dazu führen, dass Bilder bei schlechten Lichtverhältnissen etwas rauschiger sind. Außerdem beeinflusst der Crop-Faktor die effektive Brennweite der Objektive. Das bedeutet, dass ein Objektiv auf einer Kamera mit APS-C Sensor einen engeren Bildausschnitt liefert als auf einer Vollformatkamera.
Preislich gesehen sind Kameras mit APS-C Sensor oft günstiger als Vollformatkameras. Sie bieten eine gute Balance zwischen Leistung und Preis und sind daher eine beliebte Wahl für Einsteiger und Amateurfotografen, die eine hochwertige Kamera zu einem erschwinglichen Preis suchen.
Ein großer Teil unserer Fotos wurde u.a. mit der CANON EOS 250D aufgenommen. Die Qualität ist also kaum wahrnehmbar geringer, als die Fotos, die wir mit der Vollformatkamera CANON R8 aufgenommen haben. Ein bemerkenswerter Unterschied nimmt man bei schlechten Lichtverhältnissen wahr. Da kann der größere Sensor seine Qualitäten ausspielen.
An der CANON EOS 250D lassen sich überdies auch Vollformat Objektive von DSLR Kameras ohne Adapter direkt anschließen. So kann man entweder auf günstige EF-S Objektive oder die qualitativ deutlich besseren EF Objektive von CANON oder anderen Herstellern zurückgreifen.
Die richtige Wahl des Objektivs in der Food Fotografie: Tipps und Empfehlungen
Bei der Food Fotografie spielt die Wahl des richtigen Objektivs eine entscheidende Rolle für die Qualität und Ästhetik deiner Bilder. Verschiedene Objektive bieten unterschiedliche Einsatzmöglichkeiten und eröffnen kreative Gestaltungsmöglichkeiten. Hier sind drei Objektive, die sich besonders gut für die Food Fotografie eignen:
1. Makro-Objektiv
Das Makro-Objektiv, wie das SIGMA 105mm F2.8 ist perfekt für Nahaufnahmen von Lebensmitteln und ermöglicht es, selbst kleinste Details und Texturen einzufangen. Es bietet eine hohe Vergrößerung und eine geringe Naheinstellgrenze, was es ideal für die Makrofotografie macht.
- Brennweite: Makro-Objektive haben typischerweise Brennweiten zwischen 50 mm und 100 mm.
- Blende: Sie verfügen oft über große Blendenöffnungen wie f/2.8 oder f/4, um eine geringe Tiefenschärfe und ein schönes Bokeh zu erzeugen.
- Makrofunktionen: Diese Objektive bieten spezielle Makrofunktionen, die es ermöglichen, extrem nah am Motiv zu fokussieren und feinste Details einzufangen.
Das Makro-Objektiv eignet sich besonders gut für Nahaufnahmen von Lebensmitteln wie Früchten, Gemüse, Desserts und anderen kleinen Details, um die Textur und die feinen Nuancen hervorzuheben.
2. Standardobjektiv mit mittlerer Brennweite
Ein Standardobjektiv, wie das SIGMA 24-70mm F2.8 mit mittlerer Brennweite ist vielseitig einsetzbar und eignet sich gut für die Food Fotografie, insbesondere für Aufnahmen von Tellern oder ganzen Gerichten.
- Brennweite: Typischerweise liegen die Brennweiten dieser Objektive zwischen 35 mm und 85 mm.
- Blende: Sie bieten oft eine moderate Blendenöffnung wie f/2.8 oder f/4 für eine ausgewogene Tiefenschärfe und gute Lichtausbeute.
- Vielseitigkeit: Diese Objektive ermöglichen es, sowohl Nahaufnahmen als auch Aufnahmen aus größerer Entfernung zu machen, um das gesamte Gericht oder die Tischszene einzufangen.
Das Standardobjektiv eignet sich ideal für die Food Fotografie in Restaurants, Cafés oder bei Events, wo eine Vielzahl von Gerichten aufgenommen werden sollen.
3. Weitwinkel-Objektiv
Ein Weitwinkel-Objektiv, wie das SIGMA 18-35mm F1.8 eignet sich gut für die Food Fotografie, wenn es darum geht, eine umfassende Szene oder ein Ambiente einzufangen.
- Brennweite: Die Brennweiten reichen typischerweise von 24 mm bis 35 mm.
- Blende: Weitwinkel-Objektive haben oft moderate bis kleine Blendenöffnungen wie f/2.8 oder f/4.
- Perspektive: Sie ermöglichen es, eine breite Szene einzufangen und dabei dennoch eine ausreichende Tiefenschärfe zu erhalten.
Das Weitwinkel-Objektiv eignet sich besonders gut für die Food Fotografie in Restaurants, Cafés oder bei Veranstaltungen, um das Ambiente, die Einrichtung und die Stimmung einzufangen.
Insgesamt bieten diese drei Objektive verschiedene Möglichkeiten, Lebensmittel und Speisen auf kreative und ästhetische Weise zu fotografieren. Die Wahl des richtigen Objektivs hängt von den individuellen Anforderungen des Projekts, dem gewünschten Bildausschnitt und der gewünschten Bildästhetik ab.
Fazit
Wenn das Budget keine Rolle spielt empfehlen wir eine der modernsten Kameras auf dem Markt zu kaufen: Die CANON EOS R5. Sie verfügt als Vollformat DSLM über 45MP und kann als spiegellose Systemkamera bis zu 120 Bilder pro Sekunde in 4K Videos aufnehmen.
Als Einsteiger Model empfehlen wir aufgrund guter eigener Erfahrung die CANON EOS 250D Kit mit APS-C Sensor. Durch den verhältnismäßig geringen Preis sollte unserer Meinung nach lieber in gute Objektive, wie das SIGMA 18-35mm F1.8 investiert werden.